Skulptur des Schädels

Am 3. September 1939 erklärte Frankreich Nazi-Deutschland, das sich für die Demütigung durch den Versailler Vertrag von 1919 rächen wollte, den Krieg. In Saint-Martin-de-Ré beschloss der aus dem Loiret stammende Aquarellkünstler Joël Thézard, seine Martinsfassade mit einer Skulptur neu zu gestalten, die in direktem Gegensatz zu der Skulptur an der Ecke gegenüber seiner eigenen stand: der Jungfrau mit dem Kind. So steht an der Ecke der Rue du Général Lapasset und des Cours Bailly des Écotais die Skulptur eines Schädels, die bis in ihre Proportionen realistisch ist. Was könnte besser sein, als dem Leben das Symbol des Todes entgegenzusetzen?
Einigen Quellen zufolge benötigte der Künstler nur drei Tage, um diese Schädeldarstellung anzufertigen. Vom 6. bis zum 9. September 1939 wurde die Straßenecke zu einem starken Symbol der Ablehnung dessen, was gerade geschah. Sie führt dann zu Fragen über diese Zeit, in der letztlich der Tod über das Leben und die Reinheit triumphiert. Um schließlich das Datum zu unterstreichen, das für den Bildhauer das Ende der Geburtenrate symbolisiert, graviert Joël Thézard 1939 direkt darunter ein.
Offensichtlich haben die deutschen Soldaten sie nie gesehen oder ihre Botschaft nicht verstanden, denn sie ist immer noch da, und nur wenige Passanten achten heutzutage darauf...